Bericht zur 1. Letter4u-Konferenz in Berlin 22.12.2015

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Am 22.11.2015 fand im Steglitzer Hotel Best Western in Berlin die 1. Konferenz zu Brief Imam Khamenei an die Jugend im Westen statt. Das Podium war mit hochkarätigen Rednern und Referenten besetzt. Zu den eingeladenen Podiumsteilnehmer gehörte Scheich Tevekkül Erol von der Imam Riza (a) Moschee e.V., Dr. Yavuz Özoguz vom Islamischen Weg e.V., Scheich Sabahattin Türkyilmaz, dem Vorsitzenden des Rates der schiitischen Gemeinden in Berlin und Brandenburg e.V.  und Ayatullah Dr. Ramazani dem Imam und Leiter des Islamischen Zentrum Hamburg.

Die Konferenz begann mit der Quranrezitation von Hudschat-ul Islam Erol. Im Anschluss an die Rezitation des Heiligen Quran, begrüßte der Vorsitzende des MABUD – Schiitischer Studenten und Akademikerbundes die ca. 150 anwesenden Gäste.

Der erste inhaltliche Beitrag erfolgte durch Hudschat-ul Islam Tevekkül Erol, welche in seinem Vortrag auf die Lehren einging, die man aus dem Brief Imam Khamenei`s ziehen kann. Scheich Erol ging auf den Zeitpunkt des Erscheinen des Briefes ein und stellte Thesen auf, mit welchen Mitteln und Werkzeugen, die Jugend sich vom Irrsinn und Extremismus fernhalten und welcher Eigenschaften es bedarf, damit man den im Quran und Sunna aufgezeigten „mittleren Weg“ einschlagen kann. Hierbei erwähnte er auch die „basira“[1], welchen man zur Analyse von vergangenen und gegenwärtigen Ereignissen benötige, um für sich und seine Gesellschaft die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Nach einem kurzen visuellen Ein Spieler erfolgte der zweite Vortrag von Dr. Yavuz Özoguz mit dem Titel „Frühling in unseren Herzen durch einen epochalen Brief“, welcher den Brief Imam Khamenei`s an die Jugend, mit dem Brief Imam Khomeinis an den ehemaligen Präsidenten der Sowjetunion, Gorbatschow verglich und Parallelen aufzeigte. Weiterhin erwähnte er, dass eine neue Art der Präsentation des Islams nötig sei und stellte die Einheit der Muslime, insbesondere der Schiiten in den Mittelpunkt. Dr. Özoguz sprach davon, dass Muslime selbstbewusster sein müssten und die vorbildlichen Aspekte des Islams den Menschen näherbringen sollten.

Anknüpfend an den Vortrag wurde ein Kurzfilm gezeigt, welche Jugendliche verschiedener Nationalitäten zeigte, die den Brief Imam Khameneis in verschiedenen Sprachen vortrugen.

Den nächsten Vortrag hielt Ayatullah Dr. Ramazani mit dem Titel „Wege zum richtigen Verständnis des Islam“. Zu Beginn übermittelte er die persönlichen Grüße Imam Khamenei`s an die Jugend und ging zugleich auf das falsche Verständnis und die falsche Lesart des Quran ein. Dabei unterstrich er, dass der Quran manchmal bewusst und letter4u_mmanchmal unbewusst falsch interpretiert werde von Menschen, die nicht vom Fach der Quran-Exegese seien. Im Detail ging er auf die „Jihad“-Verse ein und erläuterte sie. Des Weiteren berichtete Ayatullah Dr. Ramazani über das Religionsverständnis im Westen, welche davon ausgeht, dass die Religion keine Antworten im gesellschaftlichen Bereich habe und aufgrund dieses Verständnis die Religion farblos sei. Im Gegensatz dazu gebe es hier auch Übertreiber, die nicht einmal das ABC des Islam verstanden haben. Zuletzt wies der Referent hin, dass man seinen Verstand und die Experten, also die Gelehrten und Quranexegeten, nicht beiseitelegen dürfe.

Den letzten Vortrag hielt Hudschat-ul Islam Sebahattin Türkyilmaz mit dem Titel „Meinungsfreiheit und freies Denken im Brief Imam Khamenei`s“. Dabei ging er nicht zu sehr auf das Thema der Meinungsfreiheit ein und sprach zu den Teilnehmer, dass sie sicherlich dazu sehr vieles gehört und gelernt haben. Hudschat-ul Islam Türkyilmaz sprach davon, dass im Brief Imam Khamenei`s die Rede von „freier Meinung bzw. freiem Denken“ sei und vertrat die These, dass das freie Denken durch sieben Faktoren behindert, verhindert oder nicht möglich sei. Zu diesen sieben Gründen zählte er

  1. Gelüste & Triebe,
  2. Engstirnigkeit & Fanatismus,
  3. Druck der herrschenden Elite (System),
  4. Weg der Vorfahren, Ahnen (Tradition),
  5. die Profitgier und das Ego,
  6. Vorurteile und
  7. die Falschinformationen auf.

Jeder einzelne Punkt wurde dabei kurz erläutert und der Redner bat die Teilnehmer, sich selber Gedanken darüber zu machen.

Nach dem gemeinsamen Abendgebet unter der Leitung Ayatullah Dr. Reza Ramazanis wurden die Teilnehmer zum persönlichen Austausch in gemütlicher Ambiente bei Kaffee und Kuchen eingeladen. Der Empfang wurde zudem durch einen Informationstisch zum Schiitischen Studenten und Akademikerbund und mit einem Büchertisch, wo die neuesten Publikationen des Eslamica Verlag vorgestellt wurden, abgerundet.

[1] Einsicht, Weitsicht

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