Anti-US-Stimmung wie 1979: Warum „Tod Amerika“ bei Iranern noch immer populär ist

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Auch 36 Jahre nach dem Angriff auf die US-Botschaft in Teheran ist der kriegerische Revolutionsslogan „Tod Amerika“ bei den Iranern sehr populär. Warum nicht einmal das kürzliche Atomabkommen am US-Image etwas verbessert hat, erklärt der prominente Parlamentarier Hossein Sheikholeslam, der vor 36 Jahren selber unter den Angreifern war.

Am gestrigen Mittwoch haben Iraner mit Massenkundgebungen in Teheran und anderen Städten den 36. Jahrestag des Sturmes des „US- Spionagenestes“ gefeiert, wie die amerikanische Botschaft genannt worden war. Damals, im Jahr 1979, hatten junge Leute die amerikanische Vertretung besetzt und 52 Mitarbeiter als Geiseln genommen. Diese kamen erst nach 444 Tagen wieder frei.

Der Jahrestag wurde auch an diesem 4. November wieder mit Massenaktionen begangen. Tausende Iraner riefen wieder „Tod Amerika”, aber auch „Tod dem IS“ und „Tod Saudi-Arabien” und verbrannten amerikanische Fahnen.

Warum die Iraner auch nach so vielen Jahren und trotz der historischen Einigung im Atomstreit sich unversöhnlich gegenüber Amerika geben, erklärte in einem Sputnik-Interview Hossein Sheikholeslam, der am 4. November 1979  persönlich an dem Angriff auf die US-Botschaft teilgenommen hatte.

Die Atomeinigung habe das US-Image beim iranischen Volk keinesfalls verbessert, sagte Sheikholeslam, heute außenpolitischer Berater des iranischen Parlamentschefs. Denn die US-Führung halte sich nach wie vor an ihre „Einschüchterungspolitik gegen Völker“. „Die USA finanzieren und unterstützen noch immer Verbrecher weltweit: Sie unterstützen Israel bei der Tötung palästinensischer Kinder, sie helfen dem saudischen Regime dabei, unschuldige Jemeniten zu ermorden.“

Sheikholeslam warf den Vereinigten Staaten auch vor, den Terroristen aus dem „Islamischen Staat“ in deren „unmenschlichen Tätigkeit“ Rückhalt zu geben und „entgegen allen demokratischen Prinzipien die despotischen Monarchien in Golf-Staaten“ nicht fallen zu lassen. Das seien die Gründe, warum „das iranische Volk ebenso aufrichtig wie vor 36 Jahren den Slogan ‚Tod Amerika‘ skandiert“.
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